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06 September 2017

JAMAICA, LAND WE LOVE

Jamaica 17
Jamaica 17 - Frenchmans Cove Port Antonio
Jamaica 17 - Boston Bay
Jamaica 17
Jamaica 17 - Long Bay

"Soon come" - es wird schon, alles zu seiner Zeit. Der Lieblingsspruch der Jamaikaner, der ihre Gelassenheit ausdrückt. Und nach zwei Wochen kann ich bestätigen, dass es wie die Faust aufs Auge zu ihrer Mentalität passt.
Zwei eigentlich viel zu kurze Wochen auf der Karibikinsel Jamaika haben mir gezeigt, wie entspannt, freundlich und offen diese Menschen sind, die eigentlich viel weniger haben als wir - teilweise sogar in Armut leben. Obwohl wir "Weiße" automatisch Aufsehen erregen und als reich gelten, haben wir keine negativen Erfahrungen mit den Einheimischen gemacht - im Gegenteil. Die meisten waren neugierig uns gegenüber, redeten fröhlich mit uns und riefen uns ein lautes "Alles klar!" zu, wenn wir erzählten, dass wir aus Deutschland kommen. Und auch, wenn diese Konversationen oft mit einem Verkaufsangebot verbunden waren, waren diese meist nicht weniger freundlich, wenn wir dankend ablehnten.
Was mir wohl am meisten im Gedächtnis bleiben wird, war ein kleiner Junge an einem Strand in Montego Bay. Dort waren wir ausnahmslos die einzigen Ausländer und wurden dementsprechend auch interessiert beobachtet und angesprochen. (Kleine Konversation im Wasser zwischen mir und einem Jamaikaner: "Do you smoke?" - "No, I don't" - "Why not? You're in Jamaica!") Aus den Boxen dröhnte Reggae-Musik, die Leute tranken fröhlich ihr Ginger Beer und ich genoss die Atmosphäre inmitten von türkisblauem Wasser und Palmen.
Als ich gerade das Wasser verließ, rannte besagter Junge, höchstens sechs Jahre alt, auf mich zu und fragte mich ganz aufgeregt, ob er mit mir schwimmen gehen dürfe. Ohne jegliche Berührungsängste klammerte er sich an mir fest, während ich ihn im Wasser hin und her trug und er mir unermüdlich Instruktionen erteilte ("I wanna go on your back", "I wanna touch your hair", "Now swim!"). Es war für mich wirklich überraschend, dass er von mir als fremder "Weißer" nicht eingeschüchtert oder gar verängstigt war. Nein - er hörte gar nicht mehr auf, mir Fragen zu stellen und auch, wenn ich nicht alles verstand (seine Sprache wechselte zwischen Englisch und - ich nehme an - Patois), war es ein sehr schönes Erlebnis.
Apropos Sprache: die Kommunikation auf Jamaika ist echt erleichtert dadurch, dass Englisch Amtssprache ist. Untereinander sprechen sie zwar Patois, eine Abwandlung des Englischen, doch auch mit uns konnten sie sich problemlos unterhalten.

Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17
Neben netten Menschen bietet Jamaika auch beeindruckende Natur. Dazu zählen nicht nur die bekannten karibischen Strände, die wirklich so aussehen, wie man sie sich immer vorstellt, sondern auch zahlreiche Wasserfälle, die Blue Mountains, Regenwälder, und und und. Typische "Strandtage", die man sich vielleicht unter einem Karibikurlaub vorstellt, standen bei uns sehr im Hintergrund. Selbstverständlich haben wir auch viel Zeit an Stränden verbracht (das Meerwasser ist dort wunderbar warm!), jedoch immer nur wenige Stunden - länger hätte ich es bei den Temperaturen sowieso nicht ausgehalten.
Unter anderem waren wir bei den YS Falls, die nicht nur wunderschön aussehen, sondern auch ziemlich viel Spaß bieten. Wir haben uns wie Tarzan gefühlt, als wir uns an den Lianen über die Wasserfälle geschwungen und hineinfallen lassen haben...
Außerdem erwähnenswert sind die Reach Falls, die wir aufgrund unserer frühen Ankunftszeit komplett für uns hatten. Dort sind wir über die Wasserfälle geklettert, zwischendurch im kühlen Wasser geschwommen, in kleine Höhlen gesprungen, wieder herausgeklettert, unter Steinen durchgetaucht und haben die wunderschöne Umgebung mitten im Regenwald genossen. Es ist wirklich schwierig zu beschreiben, wie wunderschön es war!
Jamaica 17 - Long Bay
Jamaica 17
Jamaica 17 - YS Falls
Jamaica 17 - Long Bay
Jamaica 17 - YS Falls
Jamaica 17
Jamaica 17 - Reach Falls
Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17
Jamaica 17

Meine erste Begegnung mit dem Regenwald hingegen war eher so mittelschön, haha. Im Laufe des Urlaubs kamen wir auf die *Achtung Ironie* überaus grandiose Idee, doch mal den höchsten Berg Jamaikas zu besteigen. Ich war noch nie ein Freund vom Wandern und früher schlugen jegliche Versuche, mich dazu zu überreden, fehl. Doch diesmal dachte ich mir, okay Nele, du bist jetzt volljährig, also kannst du ja auch einmal wie eine Erwachsene handeln und dem Wandern nochmal eine Chance geben. Und habe zugestimmt. Welch fatale Entscheidung...
Also sind wir auf einer zweistündigen, holprigen und sicher auch nicht ganz ungefährlichen Fahrt durch die Berge zu einer Holzhütte ohne Strom gelangt, bei der wir bis zum Aufbruch um 2 Uhr morgens (!) untergekommen sind. Und dann ging es nach wenigen Stunden Schlaf schon los.
Die erste halbe Stunde dachte ich, ich falle gleich tot um. Ich weiß nicht, warum ausgerechnet ich, als jüngste Teilnehmerin, solche Höllenqualen (Quatsch, ich übertreibe nicht) erlitt, und somit war ich eigentlich hauptsächlich mit Fluchen und Jammern beschäftigt. :D
Aber 10km Anstieg in völliger Dunkelheit und 4 Stunden später waren wir oben und auch ich musste zugeben, dass es sich für den Anblick der Berge und des Regenwaldes schon gelohnt hatte. Auch wenn es neblig war und wir natürlich nicht wie erhofft den Sonnenaufgang sehen konnten. Im Nachhinein war ich dann schon ein bisschen stolz, dass ich diese fast neunstündige Wanderung auf mich genommen hatte und auf dem Blue Mountain Peak war.Aber wandern und vor allem auf Berge steigen werde ich trotzdem so schnell nicht wieder. :D

Jamaica 17 - Blue Mountains
Jamaica 17
Jamaica 17 - Blue Mountains
Jamaica 17 - Blue Mountains
Besucht haben wir außerdem die berühmte Pelican Bar, die ihren Ruhm absolut verdient hat, das Rick's Café, und verschiedene Städte. Über diese und vor allem über die Hauptstadt Kingston werde ich aber nochmal einen separaten Post verfassen...
Jamaica 17 - Pelican Bar
Jamaica 17 - Pelican Bar
Jamaica 17

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